25 Jul Meinungsäußerung bei Olympia: IOC will von Fall zu Fall entscheiden

Regel 50: Das IOC will jeden Fall einzeln bewerten (© AFP/SID/FABRICE COFFRINI)Das IOC will von Fall zu Fall entscheiden, ob es politische Meinungsäußerungen während olympischer Wettkämpfe zulässt oder nicht.

Tokio (SID) – Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will von Fall zu Fall entscheiden, ob es politische Meinungsäußerungen während olympischer Wettkämpfe zulässt oder nicht. „Jeder Fall muss im Kontext einzeln betrachtet werden“, sagte IOC-Sprecher Christian Klaue im Deutschlandfunk-Podcast „Players“.
Eine schwarze Armbinde als Zeichen der Anteilnahme für eine aktuelle Situation etwa sei „gegebenenfalls anders zu bewerten, als eine schwarze Armbinde zur Erinnerung an ein Ereignis, das schon lange zurückliegt“, so Klaue.
Die Regel 50 der Olympischen Charta verbietet eigentlich politische Meinungsäußerungen auf dem Spielfeld. Das IOC hat den deutschen Hockey-Frauen aber eine Ausnahme gewährt. Kapitänin Nike Lorenz darf in Tokio eine Regenbogenbinde tragen, nachdem ein entsprechender Antrag des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) bewilligt wurde.
„Wir haben eine kleine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die diese Anfragen schnell und unbürokratisch im Rahmen der bestehenden Regel 50.2-Richtlinien bearbeitet“, erklärte Klaue.
Der IOC-Sprecher betonte aber, dass einzelne internationale Verbände oder nationale Olympische Komitees strengere Regeln als das IOC haben könnten. Der Welt-Schwimmverband FINA etwa hatte im Vorfeld der Spiele angekündigt, weiterhin keinerlei politische Statements während der Wettkämpfe zuzulassen.

Bild: Regel 50: Das IOC will jeden Fall einzeln bewerten (© AFP/SID/FABRICE COFFRINI)