27 Jul Yekta Jamali (Refugee Team): „Meine Familie motiviert mich“

BVDG: „Hallo Yekta. Du bist gerade in Frankreich, um dich auf die Olympischen Spiele in Paris vorzubereiten. Wie geht es dir?“

Yekta: „Mir geht es gut, ich trainiere momentan gut und freue mich auf die Olympischen Spiele. Ich bin gerade mit Refugee Team in Frankreich im Trainingslager. Alle Athleten aus dem Refugee Team aller Sportarten sind hier und es macht sehr viel Spaß alte Freunde zu treffen und neue Freunde kennenzulernen.“

BVDG: „Du startest für das Refugee Team, kannst du deine Gefühle beschreiben in dem Moment, als du erfahren hast, dass du in Paris dabei sein wirst?“

Yekta: „Ich war unglaublich glücklich aber auch aufgeregt, als ich diese schöne Nachricht bekommen habe.“

BVDG: „Was ist dein Ziel für Paris?“

Yekta: „Ich werde kämpfen, mein Bestes geben und dann sehen wir, was am Ende rauskommt.“

BVDG: „Bundestrainer Almir Velagic begleitet dich als Trainer nach Paris, wie würdest du eure Zusammenarbeit beschreiben?“

Yekta: „Almir Velagic hilft mir sowohl im Training als auch privat. Wir verstehen uns sehr gut und er hilf mir und versucht mich bestens vorzubereiten.“ 

BVDG: „Leider sind keine deutschen AthletInnen für Paris qualifiziert. Vielleicht 2028 in Los Angeles wieder und dann mit dir im deutschen Trikot?“

Yekta: „Ich hätte mich sehr gefreut, wenn sich noch jemand aus dem deutschen Team qualifiziert hätte. Ich hoffe, dass es dann 2028 anders aussieht, und ich hoffe ich kann dann der Mannschaft dabei helfen.“

BVDG: „Dein persönlicher Lebensweg war ein ganz besonderer und mit extrem viel Mut verbunden. Du bist 2022 von der Junioren-WM in Athen nach Deutschland geflohen, wie hat sich dein Leben seitdem verändert?“

Yekta: „Es war ein komplett neues Leben für mich. Wie ein neugeborenes Kind habe ich mich gefühlt, es war alles neu und unbekannt für mich. Jetzt habe ich einige neue Freunde kennengelernt, die sind für mich wie eine Familie.“

BVDG: „Was gefällt dir an deiner neuen Heimat?“

Yekta: „Ich fühle mich frei, ich kann mir meine Zukunft aufbauen sowohl im Sport als auch beruflich und freue mich sehr auf die Zukunft in Deutschland.“

BVDG: „Was motiviert dich jeden Tag aufs Neue, hast du irgendwelche Rituale oder Aberglauben?“

Yekta: „Meine Familie motiviert mich. Ich setzte mir gewisse Ziele und versuche sie zu erreichen.“

BVDG: „Welche Rolle nimmt das Gewichtheben in deinem Leben ein?“

Yekta: „Ich möchte zeigen, wie stark eine Frau sein kann, nicht nur körperlich, sondern auch mental.“

BVDG: „Nimm uns mit in einen typischen Tag von Yekta Jamali, wie sieht der aus?“

Yekta: „Es ist eigentlich nichts Besonderes, ich trainiere fast jeden Tag, an einigen Tagen auch zweimal. Das Training macht mir einen großen Spaß. Ich höre gerne Musik, gehe gerne Shoppen.“

BVDG: „Heute in zwei Wochen ist dein Wettkampf, wenn du ihn dir ausmalen könntest, wie würde er aussehen?“

Yekta: „Mein Wettkampf ist am 10.08 und ich freue mich schon sehr auf diesen Tag. Ideal wäre es, wenn ich in Paris neue Bestleistung auf dieser ganz großen Bühne aufstellen könnte.“

BVDG: „Zum Abschluss: was würdest du anderen Frauen im Gewichtheben gerne mit auf den Weg geben?“

Yekta: „Auch wenn es schwierig ist, bleib dran, egal was die anderen sagen, gehe deinen Weg, trainiere hart glaube an dich und du wirst am Ende belohnt.“

Danke für deine Zeit und viel Erfolg bei den Olympischen Spielen in Paris!

 

Das Interview führte der BVDG-Pressesprecher Lars Weiske.

Foto: Antoine de Padou Iziere Shima – @ap.design_creation