21 Aug Deutsche Olympiaseelsorger besuchen Gewichtheber

Dr. Christian Baumgartner, Präsident des BVDG, über seine Erlebnisse mit den Deutschen Olympiaseelsorgern. 🙂

Das Deutsche Haus in Rio de Janeiro ist seinem Ruf als Ort der Begegnung gerecht geworden! Bei meinem ersten Besuch dort traf ich zufällig auf unsere beiden Olympiaseelsorger Rolf Faymonville und Thomas Weber und kam mit ihnen ins Gespräch. „Gewichtheben? Ach ja, kennen wir, aber live haben wir diesen Sport noch nie gesehen!“ erwiderten beide zusammen fast wie aus der Kanone geschossen, als ich mich vorstellte. „Na, dann wird es aber Zeit!“ war meine Antwort, „ dann kommen Sie doch mal vorbei!“
Schnell waren wir beim „Du“ unter Sportlern und was den Besuch anbetrifft: Gesagt, getan. Ich schickte ihnen die Wettkampftermine unserer Athleten. Die beiden suchten sich den Wettkampf von Jürgen Spieß in der B-Gruppe bis 105 kg aus, ich besorgte die Eintrittskarten und sie kamen am Montag, 15. August, ins RioCentro2, unsere Wettkampfstätte. Sie sahen dann eine Veranstaltung, die trotz fehlendem Medaillenkampf so manches beinhaltete, was Gewichtheben interessant und sehenswert macht. Zunächst 15 gültige Reißversuche, bis der erste Versuch eines Athleten misslang; dann ein Publikum, das seinen Landsmann frenetisch anfeuerte und bejubelte, dass die Halle bebte und einen tanzenden David Katoatau aus Kiribati, der jeden seiner gültigen Versuche – und das waren im Stoßen nicht weniger als 204 kg – ausgiebig mit Hüftschwung und ozeanischen Moves feierte. Nicht zuletzt sahen sie auch eine Klasseleistung von Jürgen Spieß mit 220 kg im Stoßen, die neue persönliche Bestleistung bedeutete – und das auf der olympischen Bühne! Wir waren gemeinsam entsprechend begeistert.
So waren Thomas und Rolf vollauf zufrieden, als sie die Halle verließen. Unsere Olympiaseelsorger können nun etwas besser nachvollziehen, wie Gewichtheben funktioniert und was in einem Gewichtheber vorgeht, wenn er auf der Bühne steht.
Für mich war es eine Freude Rolf Faymonville und Thomas Weber persönlich kennen zu lernen und auch etwas über ihre Arbeit zu erfahren. Schön, dass es diese Einrichtung bei uns im DOSB-Team gibt!