17 Apr Deutsche Meisterschaften der Masters 2019

250 Athleten der Jahrgänge 1931 – 1989 in vier Tagen, das ist die Kurzbilanz der diesjährigen Deutschen Meisterschaft der Masters, die vom 11.-14. April 2019 in Samswegen/Sachsen-Anhalt, stattfand. Erstmals in den neuen Gewichtsklassen startend nutzen viele Heberinnen und Heber die Chance, die Normen der IWF Masters Weltmeisterschaften 2019 zu knacken und damit das Recht zu haben, einen neuen Deutschen Rekord aufzustellen. Entsprechend motiviert gingen die Athletinnen und Athleten auch an die Hantel.

Schon in der allerersten Wettkampfgruppe, Männer Altersklassen M80 und M75, wurde vom ersten Versuch an eifrig gesteigert und um jedes Kilo Zweikampfleistung gekämpft. Die beeindruckenden Leistungen der ältesten Teilnehmer wurden dabei vom Mitteldeutschen Rundfunk entsprechend dokumentiert, der den Athleten in einem kurzen TV-Beitrag eine verdiente Würdigung zukommen ließ. Der Beitrag ist in der Mediathek des MDR weiterhin verfügbar.

Hier geht’s zum TV-Beitrag in der MDR Mediathek:

ZUM BEITRAG

 

Auch die nachfolgenden Wettkampfgruppen zeigten einmal mehr, dass „Masters-Gewichtheben“ noch lange nicht „altes Eisen“ bedeutet und stemmten mitunter Lasten in die Höhe, bei denen manch (deutlich) jüngerer Sportler blass vor Neid werden könnte.

Salih Suvar vom SAV Kassel bewältigte in der M70 mit einem Körpergewicht von 86,80 kg technisch einwandfreie 90 kg im Reißen sowie 110 kg im Stoßen, was ihm mit 441.69 Sinclairpunkten den Sieg in seiner Alters- und Gewichtsklasse sicherte.

Souverän setzte sich auch Jürgen Greiner (ESV Loko. Mühlhausen) in der Wettkampfgruppe M65 durch.  Der 68-jährige bewältigte mit 75 kg im Reißen und 90 kg im Stoßen nicht nur die 165 kg Zweikampflast zur Goldmedaille in seiner Alters- und Gewichtsklasse, sondern seine 380.69 Sinclairpunkte sicherten ihm zudem den Gesamtsieg in dieser Altersklasse.

Besonders geehrt werden konnte Jens Kabbe in der M50. Der Athlet, der im Jahr 2018 bei der Deutschen Meisterschaft, der Europameisterschaft und der Weltmeisterschaft einen Podiumsplatz erkämpfte, erhielt für seine hervorragenden Leistungen die Auszeichnung „Master des Jahres 2018“ aus den Händen des Referenten Masterssport Jürgen Braun.

Die höchste Zweikampflast der Veranstaltung wurde seitens der männlichen Athleten mit 300kg von Edgar Jerke zur Hochstrecke gebracht. Der 33jährige, der für den GV Luckenwalde e.V. an die Hantel ging, bewältigte starke 135kg im Reißen sowie 165kg im Stoßen und wurde souverän Gesamtsieger der M30.

Auch die Athletinnen wussten die Gunst der Stunde gut zu nutzen und konnten die tolle Stimmung in der Samsweger Sporthalle für Bestleistungen und Deutsche Rekorde auskosten.

Hervorragende 215.29 Sinclairpunkten verhalfen Korinna Diehl zum Gesamtsieg ihrer Altersklasse. Ihr gebührte zudem die besondere Ehre, für ihre außergewöhnlichen Leistungen auf nationalem und internationalem Parkett die Auszeichnung zur „Masterin des Jahres 2018“ entgegenzunehmen.

Ihr Debüt bei den Masters gab Yvonne Kranz vom AC Suhl. Die Athletin, die vielen noch aus ihrer Aktivenzeit auf internationaler Bühne bekannt ist, legte mit sechs blitzsauberen Versuchen und einer Zweikampfleistung von 180 kg ( 80kg / 100 kg) eine einwandfreie Bilanz hin, die auch ihr den Gesamtsieg der W30 sicherte (216.40 Sinclairpunkte).

Angesichts der neuen Meldevorgaben auf internationaler Bühne, die nunmehr für die Registrierung zu den Weltmeisterschaften im kanadischen Montreal im August diesen Jahres von allen interessierten Sportlerinnen und Sportlern Bestleistungen abverlangen (Startplatzvergabe erfolgt nur noch über eine internationale Rangliste an die weltweit 700 besten HeberInnen und Heber), zeigte sich die deutsche Masters-Community der Herausforderung gewappnet.

Auch und gerade dank Michael Cop und seinem Team von Helfern vom SSV Samswegen, die unermüdlich allen Sportlern eine fantastische Atmosphäre bot, dürften die deutschen Athleten recht entspannt in die Zukunft bei internationalen Meisterschaften blicken.

von Daniela Jantzen