03 Nov Starke Leistungen bei den DM der Gewichtheber in Böbingen

Böbingen/Leimen. Aller guten Dinge sind drei. So hätte das Motto der Deutschen Einzelmeisterschaften im Gewichtheben lauten können, die am Wochenende im schwäbischen Böbingen ausgetragen wurden. Corona-bedingt mussten die Titelkämpfe gleich zwei Mal abgesagt werden, die Ausrichter ließen sich dadurch aber nicht entmutigen und boten den über 160 Athletinnen und Athleten in jeweils zehn Gewichtsklassen beste Bedingungen. „Die Meisterschaft war sehr gut organisiert“, lobte auch Bundestrainer Almir Velagic die Organisation. Der 41-Jährige war von den Leistungen seiner Schützlinge, aber auch insgesamt der Starterinnen und Starter bei den Aktiven sowie Juniorinnen und Junioren angetan.

„Hervorzuheben sind die Leistungen von Simon Brandhuber und Lisa Marie Schweizer“, erklärte der Diplomtrainer. Beide Olympiastarter der Sommerspiele von Tokio sicherten sich in ihren Gewichtsklassen die Titel. Brandhuber nutzte die DM zudem, um sich Wettkampfhärte für die im Dezember anstehenden Weltmeisterschaften in Kolumbien zu holen. „Lisa hat in Böbingen einen rausgehauen, nachdem sie gesundheitliche Probleme hatte. In der Klasse bis 71 Kilogramm hat ihr Lara Dasz sehr gut Konkurrenz gemacht“, sprach Velagic die knappen Resultate an: Die für den AV 03 Speyer startende Schweizer sicherte sich den Titel im Zweikampf mit 211 kg, Dancz (KSV Grünstadt) packte 210 kg. „Ähnliches haben wir auch in der Klasse bis 64 kg gesehen, wo sich Sabine Kusterer mit 200 Kilogramm im Zweikampf gegen Antonia Ackermann durchgesetzt hat, für die am Ende 199 Kilo raussprangen“, ist der ehemalige Weltklasseheber froh über die sportlich faire Konkurrenzsituation: „Die Jungen schieben, die Erfahrenen müssen pushen.“ Der Bundestrainer verwies außerdem auf die persönlichen Bestleistungen der Nationalkadermitglieder Nina Schroth vom AC 1892 Mutterstadt (bis 87 kg) im Stoßen mit 123 Kilo sowie des Obrigheimers Nico Müller (bis 89 kg) im Reißen mit 163 kg sowie im Zweikampf (363 kg). Weitere Titel gingen an Annika Pilz (bis 55 kg), Simon Brandhuber (bis 67 kg), Roberto Gutu (bis 73 kg), Chantal Schreiber (bis 81 kg), Max Lang (bis 81 kg), Raphael Friedrich (bis 89 kg) und Erik Ludwig (bis 96 kg). Alle Ergebnisse im Internet unter https://german-weightlifting.de/meldungen/.

„Ich bin insgesamt mit den Leistungen unserer WM-Fahrerinnen und -Fahrer sehr zufrieden. Wir konnten die geplanten Leistungen auf der Bühne zeigen, mit sehr vielen gültigen Versuchen und sogar Bestleistungen. Für die WM sind wir auf einem guten Weg“, lautet das Fazit des Bundestrainers. Diesem Resümee kann sich Florian Sperl, der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber nur anschließen. „Die Heberinnen und Heber haben mit ihren Leistungen tolle Werbung für unseren Sport gemacht. Aus meiner Sicht war das eine der schönsten Deutschen Meisterschaften überhaupt. Der SGV Oberböbingen hat Großartiges geleistet“, lobt Sperl die Ausrichter. „Das ist genau der Standard, den wir für solche hochklassigen Wettbewerbe haben wollen und wie wir ihn in unserer ,Agenda 2028‘ skizziert haben. Auch das Anbieten des Livestreams hat sich ausgezahlt. Teilweise waren über 13000 Menschen online bei der DM dabei und wurden von den kompetenten Kommentatoren bestens informiert“, erklärt Sperl.
Bevor es für Lisa Marie Schweizer und Simon Brandhuber in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota um Medaillen geht, stehen sie bei der Verleihung des SportAwards der Metropolregion Rhein-Neckar wegen ihrer zahlreichen Erfolge jeweils unter den letzten drei Nominierten in der Klasse der Top-Sportlerin bzw. der Top-Sportler. Die Gala findet am 14. November in Mannheim statt.