15 Dez Nina Schroth setzt soliden Schlusspunkt bei Gewichtheber-WM in Bogotá

Die Mutterstadterin Nina Schroth verpasst bei den Weltmeisterschaften im Gewichtheben eine neue persönliche Bestleistung.

Bogotá/Leimen. Zum Abschluss der Weltmeisterschaften im Gewichtheben hat Nina Schroth in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm guten Leistungen gezeigt. Die Athletin des AC Mutterstadt wurde mit 103 Kilogramm in der Teildisziplin Reißen sowie 118 Kilo im Stoßen in der Endabrechnung 17. „Nina hat sich mit den 103 Kilo eine sehr gute Ausgangsposition geschaffen. Leider wurde ihr zweiter Versuch im Stoßen bei 121 Kilo wegen leichten Nachdrückens ungültig gegeben. Für den dritten Versuch haben wir auf 123 gesteigert, daran ist sie knapp gescheitert“, berichtete Bundestrainer Almir Velagic über die Versuche der 31-Jährigen. „Nina hat sehr stark gekämpft, leider wurde sie dafür nicht belohnt“, hätte der Coach seinem Schützling einen größeren Erfolg gegönnt.

(BVDG/Jan Kotulla)

Bild: BVDG/Isaac Morillas

 

Interview mit Bundestrainer Almir Velagic zur WM

„Wir sind zufrieden, wollen uns aber weiter steigern“

Herr Velagic, mit dem Wettkampf von Nina Schroth hat für die deutschen Gewichtheberinnen und Gewichtheber die WM in Kolumbien geendet. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Almir Velagic: Unser Ziel war es, 1 bis 2 Athleten in das Top-10-Ranking für die Olympia Qualifikation zu bringen. Der aktuell aussichtsreichste Kandidat, Simon Brandhuber in der Gewichtsklasse bis 61 Kilogramm ist leider durch eine Corona-Erkrankung vor Ort in Bogotá ausgefallen und konnte nicht an den Start gehen. Überraschend durch einen sehr guten Wettkampf konnte sich aber Max Lang in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm auf Platz neun positionieren und wird über die nächsten eineinhalb Jahre um einen Olympiaplatz kämpfen. Nico Müller hat sich durch eine sehr starke Performance Platz sieben in der Gewichtsklasse bis 89 Kilo geholt, steht im Olympiaranking auf Rang acht und wird ein sehr heißer Kandidat werden, was die Olympiaqualifikation für Paris angeht. Lisa Marie Schweizer hat trotz einer kurzen Vorbereitungszeit wegen einer Verletzung einen nahezu perfekten Wettkampf gezeigt und Platz 15 in der Weltrangliste belegt. Lisa ist in die Gewichtsklasse bis 71 Kilogramm gewechselt, da ihre alte Gewichtsklasse bis 64 Kilo nicht mehr olympisch ist. Sie braucht noch Zeit, um ihre volle Leistung zu entwickeln.

Der Auftakt verlief so gar nicht nach Wunsch. Simon Brandhuber, ein Kandidat für die vorderen Plätze, wurde von Corona ausgebremst, Sabine Kusterer brachte kein Zweikampfergebnis in die Wertung. Ihr Team hat das aber gut weggesteckt.

Almir Velagic: Eine wichtige Rolle hat Max Lang bei der WM gespielt, nachdem Simon ausgefallen ist und Sabine ohne Zweikampfergebnis blieb. Max hat durch seinen starken Auftritt für positive Stimmung im Team gesorgt und das hat sich bei den weiteren Wettkämpfen unserer Athleten fortgesetzt.

Max Lang, Nico Müller, Lisa Marie Schweizer und Nina Schroth haben gute bis sehr gute Leistungen abgeliefert. Wie zuversichtlich sind Sie angesichts der hohen Qualifikationshürden für Olympia 2024, dass ein starkes und möglichst großes Team in knapp zwei Jahren in Paris auf der Heberbühne stehen wird?

Almir Velagic: Hätte Simon am Wettkampf teilnehmen können, hätten wir drei Athleten in den Top 10 platzieren können und hätten somit unsere gesteckten Ziele für diese WM übererfüllt. Simon wird sein Leistungsvermögen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit das bei seinem nächsten Wettkampf zeigen. Wir sind mit dem Abschneiden bei unserer WM zufrieden und hoffen, dass wir uns über die nächsten Wettkämpfe weiter steigern werden. Unser Ziel ist es, um im Top-10-Ranking zu positionieren beziehungsweise unsere Plätze zu verteidigen.

Welche nächsten Herausforderungen warten jetzt auf die Athletinnen und Athleten?

Almir Velagic: Unser nächstes Ziel ist die EM im April in Armenien und wir werden neben unseren Top-Kandidaten auch jüngeren Athletinnen und Athleten die Chance geben, sich für Paris 2024 zu empfehlen.

Wie fällt Ihre Bilanz nach knapp einem Jahr als Bundestrainer insgesamt aus?

Almir Velagic: Ich bin in meinem ersten Jahr als Bundestrainer sehr zufrieden. Wir konnten zahlreiche internationale Medaillen gewinnen und haben unser gestecktes Ziel bei der WM erreicht, was die Olympia-Qualifikation angeht. Ich freue mich auf das Jahr 2023 und die bevorstehenden Wettkämpfe. Es macht mir unheimlich viel Spaß, mit diesem tollen Team zusammenzuarbeiten.