07 Aug IOC-Session am Sonntag: Mehr Macht für die Exekutive

IOC-Exekutive soll mehr Befugnisse erhalten (© AFP/SID/FABRICE COFFRINI)In Tokio kommen die Mitglieder das Internationalen Olympischen Komitees noch einmal zusammen und stimmen über Änderungen der Olympischen Charta ab.

Tokio (SID) – Am Schlusstag der Sommerspiele von Tokio kommen die Mitglieder das Internationalen Olympischen Komitees noch einmal zusammen und stimmen über Änderungen der Olympischen Charta ab, welche die IOC-Exekutive vorgeschlagen hat. So soll die Exekutive die Befugnis erhalten, Sportarten ohne Zustimmung der Vollversammlung aus dem olympischen Programm zu streichen, sofern „die Entscheidungen der IOC-Exekutive nicht befolgt werden oder wenn der betreffende Internationale Fachverband in einer Weise handelt, die dem Ansehen der Olympischen Bewegung schadet“.
Damit würde die Macht der IOC-„Regierung“ um den deutschen Präsidenten Thomas Bach offiziell weiter gestärkt. Bislang kann die IOC-Exekutive die Streichung von Sportarten aus dem Programm lediglich empfehlen, die endgültige Entscheidung liegt aber bei der Vollversammlung.
Besonders der Internationale Gewichtheberverband (IWF) und der Amateurbox-Weltverband (AIBA) wurden und werden vom IOC kritisch beäugt wegen teils skandalöser Verfehlungen in der Vergangenheit und schleichender Reformprozesse in der Gegenwart. Das Boxturnier in Tokio wurde bereits vom IOC organisiert und nicht vom Fachverband.
Das IOC-Exko will zudem bis zu sieben Mitglieder zulassen, die „in besonderen Fällen ohne Nationalität oder Nationales Olympisches Komitee“ gewählt werden können, was dazu führen könnte, dass die Organisation ihr Netz bei der Suche nach Funktionären für das IOC weiter ausdehnt.
Neben weiteren kleineren Tagesordnungspunkten wird die zweifache olympische Eishockey-Bronzemedaillengewinnerin Emma Terho aus Finnland auf der Session als Mitglied der IOC-Exekutive bestätigt. Terho wurde am Freitag als Nachfolgerin von Kirsty Coventry zur Vorsitzenden der Athletenkommission gewählt.

Bild: IOC-Exekutive soll mehr Befugnisse erhalten (© AFP/SID/FABRICE COFFRINI)