03 Sep Erfolgreiche Masters-Weltmeisterschaften für deutsche Athleten

Die Weltmeisterschaften der Masters fanden in diesem Jahr vom 17.-24.8.2018 im spanischen L’Hospitalet de Llobregat statt und stellten Organisatoren und Athleten vor große Herausforderungen.
Schon im Vorfeld zeichnete sich ab, dass das Teilnehmerfeld aufgrund der günstigen Lage nahe dem pulsierenden Stadtzentrum von Barcelona überdurchschnittlich groß werden würde. So waren die Organisatoren gezwungen, die Registrierungen vorzeitig zu schließen, um den reibungslosen Ablauf der Meisterschaften für letztlich über 800 Athletinnen und Athleten zu gewährleisten.
Gewichtheben scheint vor allem für Frauen immer attraktiver zu werden, denn erstmals zogen die Damen den Herren gleich und boten ein Starterfeld mit fast 400 gemeldeten Athletinnen.
Um möglichst vielen Heberinnen und Hebern die Möglichkeit zu geben ihr Können unter Beweis zu stellen, wurde erstmalig in der Geschichte der IWF Masters World Championships daher auch auf zwei Wettkampfplattformen parallel gehoben.
Bei einer der Plattformen handelte es sich sogar um die ehemalige Olympiaplattform von 1992, auf der Deutschlands Ausnahmegewichtheber Ronny Weller Olympiasieger wurde. Dies war für den einen oder andere Heber eine besondere Motivation.

Das deutsche Team begann äußerst stark und konnte zahlreiche Siege und Platzierungen erringen.
Die Heber in der Gruppe M65, -85kg ließen es sich sogar nicht nehmen, gleich alle drei Podiumsplätze zu belegen: Peter Simon gewann überragend mit einem Zweikampfergebnis von 195 kg vor Peter Rehmund (151 kg) und Gerhard Silveria (150 kg).
Jens Mergenthaler holte sich nach seinem Sieg bei den Deutschen Meisterschaften und Europameisterschaften nun auch den Titel des Weltmeisters in der Gruppe M40, -94 kg.
Einen starken Zweikampf vor den Augen des mitfiebernden Publikums lieferte sich der Chemnitzer Hendrik Wetzel, der in der Gruppe M35, -85 kg Kopf an Kopf mit dem US-Amerikaner Wilson Fleming bis zum letzten Versuch um den Titel kämpfte. Trotz starker US-Besetzung auf der Tribüne ließ sich Wetzel nicht beirren und schaffte es am Ende mit einem Vorsprung von 3 kg im Zweikampf Platz eins für sich zu beanspruchen.
Auch bei den Damen wurden viele Versuche mit Gold belohnt. Korinna Diehl konnte nach dem Sieg bei den Europameisterschaften in Budapest im Juni dieses Jahres mit dort neu aufgestellten Europa- und Weltrekorden nun ihre Titelsammlung auch noch um den der Weltmeisterin erweitern. Annett Damme sicherte sich ebenfalls routiniert mit gut 2 kg mehr in der Zweikampflast vor der Zweitplatzierten Gold.

Schwieriger wurde es für die Damen der jüngeren Altersklassen, die sich mitunter einer starken zahlen- und leistungsmäßigen Dominanz der US-Amerikanerinnen gegenübersahen. Dennoch schafften es vor allem Veronika Berger (W45,-58kg) und Nina Porrmann (W40, -58kg) sich in ihren jeweils überdurchschnittlich großen Teilnehmerfeldern zu behaupten und kamen beide mit Platz 2 nach Hause.

Im Abschluss konnte sich das deutsche Team aufgrund der hervorragenden Leistungen seiner Heberinnen und Heber über Platz 1 der Männer in der Mannschaftswertung freuen, das Team der deutschen Damen kam auf einen ausgezeichneten dritten Platz.

Die spanischen Gastgeber haben die Messlatte für künftige Meisterschaften der Masters hoch angesetzt. Die hohen Teilnehmerzahlen, nun neu eingeführte Gewichtsklassen und das immer weiter steigende Leistungspotential im Masters Gewichtheben werden die Organisatoren in der Zukunft vor neue Herausforderungen stellen. Im August 2019 treffen sich die Mastersheber im kanadischen Montreal. Das deutsche Team freut sich darauf, die Welt dann in 2020 als Gast in Obrigheim begrüßen zu dürfen.

 

Text: Daniela Jantzen / Elisabeth Oehler