07 Aug DOSB erwartet in Peking „härtere Restriktionen“ als in Tokio

Die Winterspiele in Peking stehen unter scharfer Kritik (© AFP/SID/FABRICE COFFRINI)Der DOSB erwartet für die in sechs Monaten beginnenden Winterspiele in Peking aufgrund der Corona-Pandemie noch stärkere Einschränkungen als in Tokio.

Tokio (SID) – Der Deutsche Olympische Sportbund erwartet für die in sechs Monaten beginnenden Winterspiele in Peking aufgrund der Corona-Pandemie noch stärkere Einschränkungen als in Tokio. „Wir haben inoffizielle Informationen erhalten, dass die Restriktionen noch härter sein können als hier“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann bei der Abschluss-PK des deutschen Teams im Olympischen Dorf.
Für den DOSB geht es dabei vor allem um die Frage nach dem deutschen Haus, das seit 1988 in Seoul Treffpunkt für Sportler und Partner des NOK war, wegen der Coronakrise in Tokio aber fehlte. Hörmann hat kein gutes Gefühl, wenn er in Richtung Peking blickt, wo die Winterspiele am 4. Februar beginnen. „Das Szenario der vergangenen sechs bis acht Monate wiederholt sich“, sagte er.
Das Internationale Olympische Komitee will sich in Tokio nicht zu Fragen wie der Zulassung von Zuschauern oder den Quarantänebedingungen äußern. Auch zu der fragwürdigen Menschenrechtssituation in China wollte IOC-Präsident Thomas Bach bei seiner Bilanz-PK am Freitag keine Stellung beziehen.
International steigt der Druck auf das kommende Gastgeberland. Zuletzt hatte das Europäische Parlament Regierungsvertreter dazu aufgerufen, die Spiele auszulassen, wenn sich die Situation für die Minderheit der Uiguren oder die Menschenrechtssituation in Hongkong, Tibet oder der Inneren Mongolei nicht verbessert. Vor allem in den USA taucht auch immer wieder das Szenario eines Boykotts auf, von dem Hörmann allerdings nach wie vor nichts hält.
„Solche Aktivitäten haben nie den Erfolg gezeigt, den man damit erreichen wollte“, sagte er. Stattdessen sollen die Athletinnen und Athleten speziell auf „die Themen vorbereitet werden. Welche Signale der DOSB insgesamt sendet, müssen wir in aller Offenheit diskutieren.“

Bild: Die Winterspiele in Peking stehen unter scharfer Kritik (© AFP/SID/FABRICE COFFRINI)