Sollten Kinder- und Jugendliche schon Kraftsport betreiben?
Sport generell ist immer wichtig und vor allem heutzutage auch schon im Kindes- und Jugendalter.
Die Gesellschaft befindet sich ständig im Wandel. In der heutigen Zeit sinkt die körperliche Aktivität im Alltag und Nahrung ist zu jeder Zeit verfügbar, was in einer steigenden Übergewichtsrate, sowie in einem drohenden Rückgang der Lebenserwartung resultiert.
Mit Sport kann man sowohl dem Übergewicht und den damit verbundenen Gesundheitsrisiken, als auch der Wahrscheinlichkeit eine psychische Krankheit zu entwickeln entgegenwirken.
Eine frühe Verbindung zum Sport zu schaffen und zu fördern ist demnach sehr wichtig.
Entgegen der allgemeinen Auffassung gilt dies auch für den Kraftsport im Kindes- und Jugendalter.
Dabei sollte lediglich darauf geachtet werden, dass im Bereich der Kraftausdauer und nicht der Maximalkraft trainiert wird (wenig Gewicht und viele Wiederholungen), dass hauptsächlich dynamische Übungen durchgeführt werden und dass vor allem am Anfang nur mit dem eigenen Körpergewicht gearbeitet wird.
Schon ab dem Vorschulalter (3-6/7 Jahre) sollte der normale Bewegungsdrang genutzt werden, um erste Reize für die Muskelentwicklung zu setzten. Im frühen Schulkindalter (6/7-10 Jahre) gilt es den Halte- und Bewegungsappart vielseitig zu kräftigen und im späten Schulkindalter (10-Eintritt in die Pubertät) die wichtigsten Muskelgruppen zu kräftigen.
Wie sollte die Trainingsgestaltung aussehen?
6 bis 9 Jahre: Die Kinder sollen für Bewegung begeistert werden und lernen Spaß am Sport zu haben. Spiel, Spaß und Vielseitigkeit sind die Stichworte, die bei einem Training dieser Altersklasse beachtet werden sollten. Vor allem die Vielseitigkeit spielt eine große Rolle, da besonders in jungen Jahren viele verschiedenen Bewegungsabläufe gut und schnell erlernt werden können.
10 bis 13 Jahre: In dieser Altersgruppe kann der Einstieg in ein strukturiertes Training erfolgen und es geht nun neben der Vielseitigkeit auch um die Intensität und Komplexität. Zudem sollte der Einstieg in die Persönlichkeits- und Teamentwicklung gewährleistet werden.
14 bis 15 Jahre: Die Jugendlichen befinden sich jetzt in der Pubertät, weshalb in dieser Altersgruppe Rücksicht auf das Wachstum genommen werden muss. Allerdings sollte dennoch intensiv trainiert werden. Die Belastung und Erholung sollten in einem guten Verhältnis stehen und obwohl es jetzt zu einer gewissen Spezialisierung auf das Gewichtheben kommt, ist es wichtig das Training abwechslungsreich zu gestalten. Des Weiteren gilt es die Persönlichkeits- und Teamentwicklung vertieft zu fördern.
Im Allgemeinen sollte das Training wie folgt aufgebaut werden.
Die Erwärmung sollte eine Aktivierung des Herz-Kreislauf-Systems und die Förderung der Mobilität und Koordination beinhalten. Im Kinderbereich kann man das über diverse Aufwärmspiele gewährleisten.
Im Hauptteil erfolgt dann im Jugendbereich das gewichthebespezifische Training und im Kindesalter der Skill-Teil (siehe Athletikschule 1), in dem verschiedene Bewegungsabläufe entdeckt oder verbessert werden sollen wie z.B. das Reißen, der Handstand oder das Lauf-ABC.
Bei Jugendsportlern folgen auf den Hauptteil noch ein paar Athletikübungen wie z.B. Liegestütze, Anristen oder Übungen zur Stärkung des Rückens und dann das Cool-Down.
Für die Altersgruppe der Kinder steht nach dem Skill-Teil noch ein Workout auf dem Programm, bei dem ein Zirkel mit verschiedenen Athletikübungen aufgebaut und mehrfach durchlaufen wird.
Danach folgt auch im Kindesbereich der Abschluss des Trainings. Dieser besteht hierbei aus dem Cool-Down und einer Hausaufgabe, die die Woche über absolviert werden soll z.B. jeden Abend die Zähne in der tiefen Hocke zu putzen.