
22 Apr. Überzeugender Auftakt in „Road to LA 2028“: Beste BVDG-EM seit 1998
Der Bundesverband Deutscher Gewichtheber (BVDG) reist hochzufrieden und mit zehn Medaillen im Gepäck von den Europameisterschaften Chișinău/Republik Moldau ab. Im Detail stehen am Ende der Titelkämpfe drei Gold-, drei Silber- und vier Bronzemedaillen zu Buche. Damit ist die EM in der Hauptstadt Moldaus für den BVDG die erfolgreichste seit der Heim-EM 1998 in Riesa. Damals hatten die BVDG-HeberInnen insgesamt elf Medaillen (9x Gold und 2x Silber) gewonnen.
Für einen perfekten Auftakt hatte am Mittwoch der WM-Dritte Roberto Gutu gesorgt. Gutu gewann mit deutschem Rekord Gold im Reißen und Bronze im Zweikampf in der Klasse -73kg. Mit 155 kg im Reißen und 180 kg im Stoßen verbesserte der 24-Jährige in der Chișinău Arena zudem seinen deutschen Rekord im Zweikampf um vier kg auf 335 kg. Im Stoßen wurde er starker Vierter. Gutu bestätigt damit seine starke Entwicklung. Er hatte bei der WM in Manama/Bahrain im Dezember 2024 in der Klasse -73kg Bronze im Reißen mit einem deutschen Rekord von 154 kg gewonnen.
Lisa Marie Schweizer legte am Donnerstag in der Klasse -71kg die nächste Medaille nach. Die 29-Jährige zeigte mit drei gültigen Versuchen und persönlicher Bestleistungvon 108 kg im Reißen einen starken Wettkampf und gewann Bronze. Im Stoßen wurde sie mit 122 kg Sechste. Im Zweikampf bedeutete dies mit 230 kg einen fünften Rang.
Für den nächsten großen Triumph sorgten Raphael Friedrich und Lucas Müller in der Klasse -89kg mit weiteren vier Medaillen. Der dreifache U23-Europameister Friedrich sicherte sich Gold im Stoßen mit 205 kg und Gold im Zweikampf mit persönlicher Bestleistung von 376 kg und ließ damit jeweils den Olympia-Vierten Marin Robu (Republik Moldau) hinter sich. Eine Steigerung der Zweikampf-Bestleistung von zwölf kg. Zuvor hatte der 24 Jahre alte Friedrich bereits Silber im Reißen mit 171 kg geholt.
Müller glänzte bei seinem EM-Debüt und sicherte sich sensationell Bronze im Reißen mit persönlicher Bestleistung von 159 kg. 192 kg im Stoßen und 351 kg im Zweikampf bedeuten für den 21-Jährigen am Ende jeweils einen starken fünften Platz mit Steigerung der Bestleistung um sieben kg.
Für den perfekten Abschluss sorgte am Montag EM-Debütantin Kiara Klug mit weiteren drei Medaillen. Die dreifache U23-Europameisterin holte sich am letzten Wettkampftag der Titelkämpfe Silber im Reißen mit eingestellter persönlicher Bestleistung von 111 kg und Bronze im Stoßen mit 131 kg (ebenfalls eingestellte PB). Im Zweikampf gewinnt die 22-Jährige Silber mit 242 kg.
Bundestrainer Almir Velagic: „Es war eine überragende EM für uns. Es hat Spaß gemacht, wir haben uns als Team weiterentwickelt. Wir haben zehn Medaillen geholt, besser geht es kaum. Ich habe im Vorfeld gesagt, dass ich Bestleistungen sehen will und nicht nur auf Medaillen aus bin. Aber das eine ergibt das andere. Die AthletInnen, mit denen wir hier am Start waren, sind auf einem guten Niveau. Und wenn sie Bestleistungen machen, dann springen auch Medaillen heraus. Für mich als Trainer waren die Bestleistungen wichtig, weil wir uns auf dem Weg nach LA 2028 nicht durch Medaillen qualifizieren, sondern durch die Zweikampfleistung. Und fast alle AthletInnen haben Bestleistungen gemacht. Das ist einfach schön und freut uns umso mehr.“
Sportdirektor Michael Vater: „Was für eine Gesamtleistung. Ich bin erwartungsvoll hier zur EM angereist, weil sich dies in unserer Umstrukturierung und in den Trainingslagern angedeutet hat. Mit den abschließenden Medaillen von Kiara Klug wurden meine Erwartungen im Gesamten vollständig übertroffen. Alle unsere teilnehmenden KaderathletInnen mit mindestens einer Medaille. Der positive Drive und der Auftakt Richtung LA 2028 sind, wie von mir ausgerufen, eingeleitet. Mein Dank gilt vordergründig meinem Bundestrainer Almir Velagic und allen Staff-Mitgliedern, vor allem aber allen beteiligten Heimtrainern.“
- (c) Erik Sonnenberg