09 Okt TAG 7 – EM U23/Junioren • Mummhardt erreicht Platz fünf

Kurze Schrecksekunde für das Deutsche Team

Am 9. Oktober war der letzte Heber vom Bundesverband Deutscher Gewichtheber e.V. (BVDG) auf der Europameisterschaftsbühne der Junioren und unter 23-jährigen im litauischen Klaipeda am Start. Philip Mummhardt erkämpfte dabei einen fünften Platz bei den Junioren bis 105 Kilo Körpergewicht.

Eine Sekunde lang zuckten alle in der Halle zusammen, als sich Philip Mummhardt unfreiwillig 148 Kilo in den Nacken legte. Aber der Reihe nach. Der Berliner Gewichtheber war der letzte Athlet den der BVDG bei diesen Meisterschaften an das Eisen schickte. Nach der obligatorischen Gewichtsmessung, zwei Stunden vor dem Start, brachte der Schützling von Jürgen Glor 104,55 Kilo auf die Körpergewichtswaage.

Den Einstieg beim Reißen wählte das bereits bekannte Trainertrio Michael Vater, Detlef Blasche sowie Mike Riesterer bei 140 Kilo. Diese waren für den angehenden Groß- und Außenhandelskaufmann kein großes Problem. Der Sprung auf 144 Kilo im zweiten Versuch stemmte der für den Berliner TSC startende Heber erfolgreich in die Lüfte. Dann passierte es, im dritten Reißversuch sprang er unter 148 Kilo und bemerkte: „Ich hatte sie etwas vorne stehen lassen und wollte diese Last unbedingt für das Zweikampfergebnis retten“. Dabei rannte Philip der vorne stehenden Hantel hinterher, unterlief diese für kurze Zeit, so dass er keine Kraft mehr auf die Hantel ausüben konnte und diese suchte ihren Weg nach unten, direkt in seinen Nacken. „Mir ist nichts passiert“ und signalisierte dieses mit einem Lächeln dem Publikum.

Das Stoßen, welche seine Schokoladendisziplin ist, verlief bis auf den letzten Versuch reibungslos. Die Lasten bei 180 und 186 Kilo gestaltete der Zurzeit 40 Stunden arbeitende Praktikant fehlerfrei. Damit war der Weg frei, im dritten Stoßversuch eine neue Rekordlast zu bewältigen. 192 Kilo ließ Mummhardt auflegen. Diese würden zwischenzeitlich zu Bronze reichen. „Die 192 waren geplant, aber leider sind sie mir beim Aufstehen aus der Hocke etwas rausgerutscht, so dass ich die Ellebogen nicht mehr richtig hochbekommen habe“, schilderte Philip abschließend frustriert. So blieb den Referee’s nichts anderes übrig als dreimal rot zu drücken. In der Gesamtabrechnung kam der Schwerathlet auf 330 Kilo im Zweikampf und dieses bedeutete der fünfte Platz in Europa bei den Junioren.

Insgesamt waren es rechterfolgreiche Europameisterschaften für das Deutsche Team. Alle Teilnehmer/innen kamen unter die besten Acht, dabei wurden zwei Medaillen in Form von Tabea Tabel errungen und viele neue Bestleistungen wurden aufgestellt. So kann das Team um Michael Vater beruhigt die Heimreise antreten. Wir verabschieden uns aus Hafenstadt Klaipeda.

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