12 Jun Newsletter – Botschaft der IWF-Interimspräsidentin Ursula Garza Papandrea

Liebe Sportlerinnen und Sportler, Mitgliedsverbände, Trainer(Innen) und Gewichtheberbegeisterte,

Ich hoffe, diese Botschaft findet alle bei guter Gesundheit und zurück zum Training. Als ehemalige Athletin und Trainerin in der internationalen Arena habe ich Mitgefühl mit den Schwierigkeiten, die die Athleten(Innen) ertragen mussten. Wir konnten das vom IOC genehmigte modifizierte olympische Qualifikationssystem bekannt geben und warten nun auf die Wiederbelebung eines vollständigen Wettkampfprogramms. Die Interkontinentale Kommission wird Mitte Juni zusammenkommen, um die vorläufigen Pläne für das nächste Jahr zu diskutieren und festzulegen. Es gibt Online-Wettkampfmöglichkeiten, aber natürlich kommt nichts an die Rückkehr auf die Plattform-Bühne heran.

Das andere Ereignis, das die Presse und die Welt des Gewichthebens dominiert hat, ist die McLaren-Untersuchung. Die Untersuchungsergebnisse sind, gelinde gesagt, schockierend und beunruhigend. Wir werden uns noch eine Weile mit den Nachwirkungen beschäftigen. Unser Wunsch, die Wahrheit aufzudecken, bedeutet, dass wir jetzt das Bekannte anerkennen und uns mit dem Bekannten auseinandersetzen müssen.

Die Ergebnisse bieten der IWF die Gelegenheit, die Organisation wieder aufzubauen und zu reformieren. Dies ist keine Option, sondern eine absolute Notwendigkeit. Die gegenwärtige Verfassung und die Statuten sind so beschaffen, dass wenig bis gar keine Aufsicht erforderlich ist und die zur Norm gewordene politische Kultur absolut inakzeptabel ist. Die fehlende Kontrolle der Operationen hat Missetaten ermöglicht, die den Sport einer robusten und reaktionsfähigen Entwicklung beraubt haben. Die operativen Ziele waren fehlgeleitet und haben die Unterstützung für unsere Mitglieder stark beeinträchtigt.

Das Hauptaugenmerk des Exekutivrats in den nächsten Monaten muss darauf gerichtet sein, die schwerwiegendsten Korrekturmaßnahmen zu ergreifen. Die Aufsichts- und Integritätskommission wird ihre Arbeit an einer neuen Satzung und neuen Zusatzbestimmungen mit Unterstützung von Fachleuten der ASOIF (Vereinigung der Internationalen Olympischen Sommerföderationen) und der GAISF (Generalversammlung der Internationalen Sommerföderationen) aufnehmen. Wir befinden uns in der Anfangsphase, hoffen aber, dass wir die Arbeit schnell und gründlich durchführen können.

Operativ setzen wir unsere personellen und räumlichen Veränderungen fort und versuchen gleichzeitig, die Dienste aufrechtzuerhalten. Wir haben mit der Anti-Doping-Abteilung des CAS eine Vereinbarung unterzeichnet, eine Anti-Doping-Taskforce eingerichtet und eine Vereinbarung geschlossen, um der ITA mehr Befugnisse zu übertragen und den ADRV-Prozess und die Sanktionierung durch die Mitgliedsverbände so unabhängig wie möglich zu gestalten, wenn man die derzeitige Politik berücksichtigt.

Wir werden Ihnen und dem Sport weiterhin dienen. Mein Hauptziel ist es, eine Organisation zu schaffen, die unseren Athleten(Innen) und Mitgliedsverbänden würdig ist und den olympischen Status beibehält.

Mit freundlichen Grüßen,

Ursula Garza Papandrea
IWF-Interimspräsidentin

(übersetzt aus Original in Englisch: siehe Website IWF)