12 Apr Kurz-Fazit unseres Sportdirektors Frank Mantek zur EM 2019

Es war eine Europameisterschaft, welche durch den georgischen Verband um ihren Präsidenten Kaki Kakiasvilli auf einem hohen Niveau sehr gut organisiert wurde. Sie war für die Europäer ein zweiter wichtiger Olympiaqualifikationswettkampf, der den Status eines Goldlevel-Wettkampfes hatte. Das Deutsche Team reiste mit 5 Frauen und 6 Männern nach Batumi, von denen bis auf Tabea Tabel (Verletzung) alle am Start waren. Das Gesamtfazit ist mit gut zu bewerten, denn jedem unserer Starter war anzumerken, um was es zu dieser EM ging. Es sind nicht alle Träume wahr geworden, aber jeder hat versucht, das für ihn Mögliche zu erreichen. Zugegeben ist das nicht in jedem Fall gelungen. 7 Medaillen,  4 davon in den Olympischen Gewichtsklassen und weitere gute Platzierungen und Bestleistungen sprechen für sich.

Herausragend war das Auftreten unseres Leichtgewichtlers Simon Brandhuber, der mit seiner enormen Willensstärke gezeigt hat, wie man auf dieser internationalen Bühne erfolgreich sein kann. Der zweite Platz im Olympischen Zweikampf war für ihn bei einer internationalen Meisterschaft die erste Zweikampfmedaille und man kann objektiv einschätzen, dass er nun in der absoluten Weltklasse angekommen ist. Damit haben wir neben Ex-Europameister Nico Müller einen weiteren Spitzenathleten im besten Gewichtheberalter mit internationalem Format vorzuweisen. Nico Müller reiste sehr gut vorbereitet in Batumi an, musste jedoch resümieren, dass er in der Technik des Ausstoßens weiter Fortschritte machen muss, um ganz vorn stabil mitheben zu können. Er ist mit den Besten in seiner Gewichtsklasse physisch auf Augenhöhe. Technisch fehlt es jedoch noch etwas an Stabilität. Ein besonderer Dank für diese tollen Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklungen gilt hier den Heimtrainern beider o. g. Sportfreunde, Oliver Caruso und David Kurch. David hat gleichzeitig unser Sportler- und Betreuungsteam vor Ort erfolgreich angeführt.

Bei den Frauen gibt es ebenfalls Positives zu berichten. Nina Schroth gewann mit einem tadellosen Wettkampf Silber in der Gewichtsklasse der Nichtolympischen Klasse bis 81 kg. Neben ihr muss in diesem Zusammenhang auch das Auftreten von Patricia Rieger aus dem Landesverband Schleswig-Holstein genannt werden. Die 31-jährige Debütantin belegte mit 5 gültigen Versuchen nicht nur einen sehr guten 5. Platz, sondern demonstrierte mit ihrem späten Einstieg in unsere Sportart, dass wir im BVDG auch Athleten/innen gezielt fördern, sofern sie sich mit Fleiß, Talent und Leidenschaft dem Leistungssport verschrieben haben. Ein entsprechendes Leistungsniveau vorausgesetzt. Patricia hat nun wirklich keine idealen Bedingungen vor Ort, denn sie arbeitet Vollzeit, hat keinen Trainer für das tägliche Training und entwickelt sich trotzdem kontinuierlich. Gleiches trifft auch auf Lisa Marie Schweizer zu, die erst 24 Jahre alt ist, sich derzeit noch in einer Polizeiausbildung befindet und ebenfalls eine anhaltende progressive Leistungsentwicklung vorweist.

Abschließend noch ein Satz zu unserem jüngsten Athleten Jon Luke Mau, der in Frankfurt/Oder von Detlef Blasche trainiert wird. Mit seiner Bronzemedaille im Stoßen hat er angedeutet, welches Potential in ihm steckt und dass wir hier einen weiteren Athleten haben, der sich kontinuierlich auf dem Weg nach oben befindet. Wir dürfen gespannt sein.

Ausdrücklich bedanken möchte sich der BVDG im Ergebnis der EM 2019:
– bei unserem Bundestrainer David Kurch, der unser Team im sportlichen Bereich erfolgreich geführt hat,
– bei unserem Heimtrainer Oliver Caruso, der das Team toll unterstützt hat,
– bei unserem U20 Bundestrainer Michael Vater, der hier als Co-Trainer in bewährter Form wirkungsvoll fungierte,
– bei unserer medizinischen Abteilung mit Verbandsphysiotherapeutin Ivonne Rohde und Verbandsarzt Dr. Markus Kupfer,
– bei unserem Wissenschaftler Dr. Ingo Sandau vom IAT Leipzig,
– bei den Kampfrichtern Mike Höffler und Stefan Schäfer und nicht zuletzt bei den vielen Helfern und Heimtrainern in den Landesverbänden und Vereinen.