10 Aug CAS: Turnerin Chiles soll Bronze an Barbosu verlieren
Der CAS sieht eine Frist um vier Sekunden verletzt. Demnach soll der Turnverband FIG Bronze an die Rumänin Barbosu verleihen.
Paris (SID) – Rolle rückwärts im Kunstturnen: Nach einem Urteil des Internationalen Sportgerichtshof CAS droht US-Turnerin Jordan Chiles ihre Bronzemedaille aus dem olympischen Boden-Wettbewerb von Paris zu verlieren. Der CAS gab einem Einspruch Rumäniens teilweise statt und erkannte damit Ana Barbosu als neue Dritte hinter der Brasilianerin Rebeca Andrade und US-Superstar Simone Biles an. Laut CAS-Verdikt soll der Turn-Verband FIG sein Ranking entsprechend anpassen.
Chiles hatte als letzte Turnerin im Wettkampf 13,666 Punkte erzielt, was Platz fünf hinter den punktgleichen Rumäninnen Barbosu und Sanina Maneca-Voinea bedeutet hätte, die beide auf 13,700 Zähler gekommen waren – Barbosu lag dabei per „Tiebreaker“ vor ihrer Landsfrau.
Die US-Mannschaft beantragte allerdings eine Überprüfung der Note von Chiles bei den Kampfrichtern, die diese darauf auf 13,766 Punkte korrigierten. Die Rumänen legten aber Einspruch dagegen ein, weil der US-Antrag zur Überprüfung außerhalb der dafür vorgesehen Frist von einer Minute eingereicht wurde. Wie der CAS urteilte, kam der Antrag vier Sekunden zu spät.
Rumänien hatte gleichzeitig Protest gegen die Wertung Maneca-Voineas eingelegt. Dieser waren 0,1 Punkte abgezogen worden, weil sie die Turnflächen-Begrenzung übertreten haben soll – laut rumänischer Seite zu Unrecht. Die Rumänen beantragten vor dem CAS die Vergaben von drei Bronzemedaillen an Bardosu, Manecha-Voinea und Chiles. Der CAS gestand nun aber nur Bardosu eine zu. Nun liegt der Ball bei der FIG.
Chiles hatte bereits auf Instagram sehr bedrückt reagiert: „Ich nehme mir Zeit und ziehe mich aus Gründen der mentalen Gesundheit von Social Media zurück.“
Bronze verloren? Jordan Chiles (© AFP/SID/Loic VENANCE)