11 Aug Beach-Boys nach verpasstem Gold: „Unfassbar geiles Turnier“

Freude über Silber: Nils Ehlers (links) und Clemens Wickler  (© AFP/AFP/Dimitar DILKOFF)Ehlers/Wickler brauchten tatsächlich eine Weile, bis sie ihre Enttäuschung in den Griff bekamen.

Paris (SID) – Als Clemens Wickler und Nils Ehlers ihre Medaillen um den Hals hängen hatten, rückte der Ärger über die verpasste Goldchance erst einmal in den Hintergrund. All der Frust, der sich zuvor schon vor den TV-Kameras entladen hatte – für ein paar Momente vergessen. Sogar ein Lächeln huschte über die Gesichter von Deutschlands Beachvolleyballern, bevor Wickler seine Silbermedaille zärtlich küsste und Ehlers bei seinem Edelmetall fürs Foto zubiss.
Unterm Strich habe man „wirklich ein unfassbar geiles Turnier gespielt“, sagte Ehlers nach der Siegerehrung: „Wir sind in jedem Spiel über uns hinausgewachsen, noch mal enger zusammengewachsen, haben eine Riesen-Euphoriewelle in Deutschland ausgelöst für Beachvolleyball.“ Dennoch sei man emotional noch „sehr, sehr weit unten“ in diesem „Wechselbad der Gefühle“.
Ehlers/Wickler brauchten tatsächlich eine Weile, bis sie ihre Enttäuschung in den Griff bekamen. Selbst die „Ehlers, Wickler“-Rufe im Stadion konnten ihre Minen nicht so recht aufhellen nach dem einseitigen Finale, chancenlos waren sie gewesen beim 0:2 gegen die Weltranglistenersten David Ahman und Jonatan Hellvig aus Schweden.
„Wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden, haben im Finale leider unser schlechtestes Spiel der Saison gemacht. Das tut unfassbar doll weh“, sagte Ehlers. Nicht wie gewohnt zu performen, sei „sehr, sehr enttäuschend und haut einen ziemlich runter“. Auf dem Court habe es sich „extrem beschissen angefühlt“, sagte Wickler.
Doch der erste Medaillengewinn eines deutschen Männerteams seit dem Gold-Coup von Julius Brink und Jonas Reckermann vor zwölf Jahren in London dürfte Ehlers/Wickler schon bald trösten. Im Herzen der französischen Hauptstadt feierten die beiden schließlich den größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere. Ehlers/Wickler spielten ein fantastisches Turnier und gewannen gegen sämtliche Topteams, ehe ihr Siegeszug im Finale am späten Samstagabend gestoppt wurde.
Viel Zeit, die wilden Tage von Paris sacken zu lassen, hat das deutsche Top-Duo jetzt nicht. Schon am Dienstag startet die Europameisterschaft in den Niederlanden (13. bis 18. August). „Wir gehen mit unfassbar viel Motivation jetzt auch in die nächsten Trainings, in das nächste Turnier“, sagte Ehlers. Olympia und auch das Finale seien eine „riesige Lernerfahrung“.

Freude über Silber: Nils Ehlers (links) und Clemens Wickler (© AFP/AFP/Dimitar DILKOFF)