Alles geben, nichts nehmen!

Doping-Prävention

Für den Bundesverband Deutscher Gewichtheber ist die Bekämpfung des Dopings zum Zweck der Leistungsmanipulation oberstes Gebot. Weil nur ein von Drogen, Betrug und Manipulation freies Gewichtheben den Kindern und Jugendlichen vermittelt und ihnen gegenüber verantwortet werden kann, investiert der BVDG Aufwand in Aufklärung und Information. Sein Augenmerk ist dabei naturgemäß auf den Gewichthebernachwuchs gerichtet, gilt aber auch allen Altersklassen, die ungefährdet und fair trainieren und sich in Wettkämpfen messen sollen.

Prävention ist ein wesentliches Element des Kampfes gegen Doping. Information und Ausbildung rund um das Thema Anti-Doping spielen bei der Athleten- und Trainerausbildung eine große Rolle. Informationsmaterial wurde erstellt.

Ausbildungs- und Präventionsmaßnahmen umfassen die folgenden Themen: Definition des Dopings, Wirkung und Nebenwirkung von Dopingmitteln, anwendbare Regelwerke, Verbotsliste, Ausnahmegenehmigungen, Verfahren, den Ablauf einer Dopingkontrolle und Nahrungsergänzungsmittel.

Was ist Doping?

Doping ist der Versuch, mit unerlaubten Mitteln seine Leistung zu steigern. Welche Mittel, Substanzen oder Methoden dazu zählen, regelt die international gültige Verbotsliste der Welt Anti-Doping Agentur (WADA). Hier ist festgehalten, dass die Anwendung (Einnahme, Injektion oder Verabreichung) von Substanzen bestimmter Wirkstoffgruppen oder die Anwendung bestimmter Methoden (z. B. Blutdoping) verboten ist.

Hintergrund ist, dass es gewisse Inhaltsstoffe in Medikamenten geben kann, die zwar im Falle einer Krankheit zur Wiederherstellung der Gesundheit ihre Berechtigung haben, im Sport aber verboten sind, weil sie zu einer Verbesserung der Leistung führen oder durch den Missbrauch die Gesundheit des Athleten schädigen können. Im Kampf gegen Doping geht es nicht nur um die Fairness und Gleichbehandlung aller Athleten, sondern ganz besonders auch um den Schutz der Gesundheit des Sportlers. Welche Substanzen und Methoden im Einzelnen verboten sind, findet man auf der aktuellen WADA-Verbotsliste.

Auch in Nahrungsergänzungsmitteln (NEM), die es in Geschäften oder im Internet zu kaufen gibt, können verbotene Substanzen enthalten sein. Um nicht ungewollt in eine Dopingfalle zu geraten, ist daher besondere Vorsicht vom Athleten selbst geboten. Zum einen muss er sich vor der Einnahme eines Medikaments oder NEMs stets versichern, dass dieses Präparat keine verbotenen Substanzen beinhaltet. Zum anderen besteht bei der Einnahme von NEM die Gefahr von Verunreinigungen des Präparates durch verbotene Substanzen. Auch deshalb wird empfohlen, keine NEM einzunehmen.

Athlet ist verantwortlich

Wird in den Körperflüssigkeiten des Athleten eine verbotene Substanz nachgewiesen oder stellt sich heraus, dass er eine verbotene Methode eingesetzt hat, muss er sich wegen eines Dopingverstoßes verantworten. Denn grundsätzlich ist zuallererst der Athlet alleine dafür verantwortlich, was sich in seinem Körper befindet.

Auch die Verweigerung einer Dopingkontrolle, das Verfälschen bzw. versuchte Verfälschen des Dopingkontrollverfahrens, der Besitz von oder das Handeln mit verbotenen Substanzen gelten als Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln und werden mit einem positiven Dopingbefund gleichgesetzt. Die Einhaltung des Dopingverbots wird durch Dopingkontrollen bei Wettkämpfen und beim Training überprüft.

Ablauf einer Dopingkontrolle (Wettkampf/Training)

Generell wird zwischen Wettkampf- und Trainingskontrollen unterschieden.

Dopingkontrollen sind ein fester Bestandteil von Wettkämpfen und erfordern eine genauso sorgfältige Vorbereitung wie der Wettkampf selbst.

Rücksicht auf den Athleten und die Einhaltung der vorgegebenen Verfahrensrichtlinien verlangen einerseits die tatkräftige Mithilfe des Veranstalters bei der Organisation und Durchführung von Wettkampfkontrollen. Aber auch gesichertes Wissen seitens des Athleten und dessen Betreuer zum Ablauf von Wettkampfkontrollen und möglicher Besonderheiten, die nicht Bestandteil einer jeden Wettkampfkontrolle sind, tragen zu einem konfliktfreien Ablauf einer Wettkampfkontrolle bei.

Der Bundesverband Deutscher Gewichtheber (BVDG) hat zum 1. Januar 2015 die Durchführung aller Wettkampfkontrollen der Nationalen Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) übertragen, die aufgrund des WADA-Codes 2015 neben den Trainingskontrollen auch für die Organisation und Durchführung von Dopingkontrollen innerhalb des Wettkampfs zuständig ist. In der Umsetzung eines einheitlichen Dopingkontrollsystems wählt die NADA die Gewichtheber-Wettkämpfe, bei den Dopingkontrollen vorgenommen werden sollen, eigenständig und unabhängig aus.
Durchgeführt werden die Wettkampfkontrollen von national bzw. international tätigen Dopingkontrollunternehmen, die von der NADA oder der IWF dazu beauftragt werden.

Veranstalter/Ausrichter von Gewichtheber-Veranstaltungen haben durch den „Leitfaden für Ausrichter von Wettkämpfen“  die Möglichkeit, sich vorab mit der Thematik vertraut zu machen. Der Leitfaden soll dazu beitragen, die Planung und Organisation von Wettkampfkontrollen rechtzeitig und regelkonform in Angriff zu nehmen.

Die Wettkampfkontrollen erfolgen in der Regel nach Beendigung eines Wettkampfes, wobei meist die zu kontrollierenden Plätze im Vorfeld ausgelost werden. Zu den Wettkampfkontrollen gehören auch sogenannte „pre-competition-Kontrollen“, die im Vorfeld des Wettkampfes (z. B. am Vortag) abgenommen werden.

Die Trainingskontrollen erfolgen außerhalb der Wettkämpfe und damit nicht nur im Vereinstraining, sondern auch zu Hause, im Urlaub oder bei zentralen Trainingsmaßnahmen der Verbände im In- und Ausland. Die Organisation der Trainingskontrollen erfolgt durch die Nationale Anti Doping Agentur (NADA), die IWF oder die WADA.

Wer wird kontrolliert und kann ich auch kontrolliert werden?

Kontrolliert werden kann jeder, der einem Sportverein angehört, an einem Wettkampf teilnimmt oder in einem Testpool der NADA oder der IWF ist. Pro Jahr werden ca. 300 Trainingskontrollen bei den Athleten des BVDG durchgeführt. Die Anzahl der Kontrollen richtet sich nach der Zugehörigkeit des Athleten zum Testpool. Internationale Top-Athleten werden häufiger getestet als Nachwuchsathleten.